Binnenkanal wird laufend unterhalten
19.04.21

An der Versammlung des Zweckverbandes Rheintaler Binnenkanalunternehmen wurde Irene Schocher neu in den Verwaltungsrat gewählt. Die Delegierten gaben zudem den Entwurf des Hochwasserschutz-Bauprojekt zur Vorprüfung an Bund und Kanton frei.

von Ralph Dietsch
Rund 41 Millionen Franken sollen in den nächsten Jahren am Rheintaler Binnenkanal für den Hochwasserschutz, die ökologische Aufwertung, die Verbesserung der Entwässerungsleistung sowie für die Naherholung investiert werden. Die Delegierten der zwölf Mitgliedergemeinden des Zweckverbandes Rheintaler Binnenkanalunternehmen haben den Entwurf des umfassenden Bauprojekts an der Delegiertenversammlung einstimmig zur Vorprüfung an Bund und Kanton freigegeben. Damit konnte ein weiterer Meilenstein gesetzt werden. Der Grundstein für dieses Generationen-Projekt wurde vor zehn Jahren mit einer Studienphase gestartet. Wenn alles planmässig läuft, wird die Umsetzung von 2025 bis 2027 erfolgen. Bis dahin wird jedoch noch viel Wasser den Binnenkanal hinunterfliessen. Entsprechend wichtig ist es, dass die Unterhaltsarbeiten laufend getätigt werden.

Intensives und stürmisches Jahr
Die ordentlichen Unterhaltsarbeiten wurden im Jahr 2020 im gesamten Verbandsgebiet im gewohnten Rahmen durch das Rheinunternehmen durchgeführt. Dazu gehört die Böschungspflege. Die Böschungen werden so weit als möglich gemäht und nicht mehr gemulcht. Damit werden Kleinlebewesen geschont und gleichzeitig werden mit dem Abführen des Mähgutes die Böschungen über die Jahre ausgemagert. Dies wiederum fördert die Biodiversität. Im Februar stellten die zahlriechen Stürme eine Härteprobe für verschiedene Bäume dar. Entsprechend fanden in der gesamten Region Aufräumarbeiten statt. «Die Stürme zeigen deutlich, wie wichtig die Pflege der bestehenden Alleebäume und die jährlichen Ersatzaufforstungen durch das Rheinunternehmen sind», erklärte der RBK-Geschäftsführer Sascha Weder. Weiter wurden im vergangenen Jahr in Oberriet und Sennwald zusammen 6’438 Kubikmeter Letten abgetragen. Dies trägt genauso zum Hochwasserschutz bei, wie die Entfernung der 2’900 Kubikmeter Sedimente aus dem Steinenbachsämmler in Sennwald.

Hochwasserschutz in Rüthi erhöht
In Rüthi konnten im Bereich «Neue Welt» die Hochwasserschutzmassnahmen abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten der Mauer betrugen knapp 1,2 Millionen Franken, wobei ein grosser Teil der Kosten mit Beiträgen von Bund und Kanton gedeckt werden konnten. Der Kostenanteil von knapp 240’000 Franken schreibt der RBK-Zweckverband ab 2022 in den kommenden 50 Jahren ab. Mit der Fertigstellung des Hochwasserschutzes in Rüthi konnten die Alarmpegel der Messstellen auf die neuen Gegenbenheiten angepasst werden. Der Warndienst steht der Bevölkerung weiterhin kostenlos zur Verfügung. Dieser kann über die Homepage www.binnenkanal.ch abonniert werden.

Haushälterischer Umgang mit Finanzen
Wie ein Blick in die Jahresrechnung zeigt, ist der Verwaltungsrat mit den Finanzen auch im Jahr 2020 haushälterisch umgegangen. Die Jahresrechnung schloss bei einem Gesamtaufwand von gut einer Million Franken und einem Gesamtertrag von rund 1,05 Millionen Franken mit einem Überschuss von gut 47’000 Franken ab. Das Eigenkapital des Zweckverbandes beträgt neu knapp 1,2 Millionen Franken. Der Überschuss wird mit der nächsten Perimeterrechnung anteilsmässig rückvergütet. Im Budget 2021 wird ein Gesamtaufwand von 1,3 Millionen Franken prognostiziert. Dies sind rund 220’000 Franken mehr als der vorhergesehene Gesamtertrag von knapp 1,1 Millionen Franken. In diesem Betrag enthalten ist der geplante Lettenabtrag, der ausserhalb des Hochwasserschutzprojektes in der laufenden Rechnung verbucht wird.

Bewährte Führung bestätigt
Die Delegierten des Zweckverbandes Rheintaler Binnenkanalunternehmen genehmigten sowohl die Jahresrechnung 2020 wie auch das Budget 2021 und die Finanzplanung 2022 bis 2026 einstimmig. Zudem genehmigten sie die Zweckverbandsvereinbarung unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Stadt- und Gemeinderäte der Verbandsgemeinden sowie unter Vorbehalt der zweiten Vorprüfung durch das Amt für Wasser und Energie des Kantons St.Gallen. Für die Amtsdauer 2021 bis 2024 bestätigten die Delegierten den bisherigen Präsidenten Roland Wälter sowie die Verwaltungsratsangehörigen Rolf Huber, Christa Köppel und Christian Sepin. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurde Irene Schocher. Sie folgt auf den im letzten Jahr von Amtes wegen ausgeschiedenen Verwaltungsrat Philipp Scheuble.

Bildlegende:
Der Rheintaler Binnenkanal dient der Bevölkerung wie hier in Rüthi als Naherholungsgebiet. Damit er seinen vielfältigen Aufgaben gerecht wird, müssen laufend Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden. Foto: Ralph Dietsche