550 Personen haben SMS-Warndienst abonniert
31.05.18

Die Optimierung des Hochwasserschutz-Vorprojekts, die fünfte Etappe des Lettenabtrags und die ordentlichen Unterhaltsarbeiten bildeten im vergangenen Jahr die Tätigkeitsschwerpunkte des Zweckverbands Rheintaler Binnenkanalunternehmen.

 

Am meisten Wasser im Dezember

Im Rahmen des Hochwasserschutzes wurde im Sommer/Herbst 2018 die fünfte Etappe des Lettenabtrags in Angriff genommen. Die bearbeitete Länge in den Gemeinden Au, Montlingen und Rüthi/Lienz betrug knapp 3,3 Kilometer. Ein grosser Teil des abgetragenen Materials konnte für die Bodenerhaltungsprojekte der Ortsgemeinden Kriessern und Rüthi wiederverwendet werden.

Ab Mitte Dezember 2018 fiel in der Ostschweiz viel Schnee bis in die Niederungen. Da es um den Heilig Abend über dem Hohen Kasten und den Kreuzbergen ausgiebig regnete, stieg der Oberlauf des Rheintaler Binnenkanals am 24. Dezember 2018 schnell sehr stark an. Die Bevölkerung wurde per SMS vor dem drohenden Hochwasser gewarnt. Dank der fallenden Temperaturen und dem einsetzenden
Schneefall beruhigte sich die Lage in Rüthi aber wieder um die Mittagszeit. In Widnau war die Situation mit einem Abfluss von 54 m3/s weit weniger gravierend.

 

Neue Messstellen in Betrieb

Die beiden Messstellen Widnau und Rüthi konnten nach einer Test- und Analysephase  anfangs Mai 2018 in den operativen Betrieb genommen werden. Dank diesen erhalten die Einsatzkräfte, die Behörden und die Bevölkerung automatisch per SMS die entsprechenden Hochwasserwarnungen. Rund 550 Bewohnerinnen und Bewohner aus Widnau und Rüthi haben diesen Dienst bereits abonniert.

Da die Seitengewässer auch einen Einfluss auf eine mögliche Hochwassersituation des Rheintaler Binnenkanals haben, plant der Zweckverband eine neue Messstelle bei der Rietaach in Rebstein. Damit  können die für den Binnenkanal relevanten Wassermassen frühzeitig besser berechnet und eingeschätzt werden.

 

285’100 Franken Gewinn

Die Delegierten nahmen den Geschäftsbericht des Präsidenten wohlwollend zur Kenntnis und genehmigten die Jahresrechnung 2018, den Voranschlag 2019 und die Finanzplanung 2020 bis 2024 diskussionslos. Die Jahresrechnung 2018 schliesst mit  einem Gewinn von 285’100 Franken ab, bei einem Gesamtaufwand von 956’550  Franken. Massgeblich zu diesem guten Ergebnis beigetragen haben Minderausgaben beim allgemeinen Hochwasserschutz und beim Unterhalt. Das Eigenkapital beträgt nun rund 1,48 Mio. Franken. Das Budget 2019 gestaltet sich bei einem Gesamtaufwand von 1,1 Mio. Franken ausgeglichen. Die grössten Ausgabeposten resultieren aus dem baulichen Unterhalt. Die Aufwendungen für den Hochwasserschutz, die Sanierung des Steinenbachsämmlers und den Lettenabtrag bei den Baulosen Au, Oberriet und Sennwald werden über die Investitionsrechnung finanziert.

 

Vorprojekt weiter optimiert

Im Anschluss an die Delegiertenversammlung informierte Roland Hollenstein der Holinger AG über den aktuellen Stand des Hochwasserschutz-Bauprojekts. Im vergangenen Jahr wurde das Vorprojekt betreffend Dammdesign und -verlauf weiter optimiert sowie weitere Untersuchungen in Sachen Hydrologie und Baugrund vorgenommen. Da auch die Wassermengen der Länderenaach jene des Rheintaler Binnenkanals beeinflussen, werde derzeit eine Vorstudie mit Variantenstudium für den Hochwasserschutz Länderenaach erarbeitet.

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