5’480 Tage war Roland Wälter im Amt als Präsident des Zweckverbands Rheintaler Binnenkanal. In dieser Zeit wurden die Organisation professionalisiert, ein ganzheitliches Hochwasserschutzkonzept erarbeitet und die Hochwasserschutzmassnahmen vorangetrieben.
Rebstein. – Während gut 15 Jahren prägte Roland Wälter die Entwicklung des Rheintaler Binnenkanals. «Von meinem Vorgänger Rolf Eyer habe ich bei der Amtsübergabe eine Schachtel mit 20 Studien und Projekten erhalten», erinnert sich der frühere Gemeindepräsident von Diepoldsau. Für ihn sei rasch klar gewesen, dass der Rheintaler Binnenkanal zur Erhöhung des Hochwasserschutzes eine ganzheitliche Betrachtung benötigt. Deshalb beantragte Roland Wälter bei den Delegierten bereits in seinem ersten Amtsjahr einen Kredit zur Erarbeitung einer Projektstudie für ein Hochwasserschutzkonzept. Ein Bestandteil dieses Konzepts sind die laufenden Unterhaltsarbeiten entlang des 23 Kilometer langen Kanals. Zu diesen gehört der regelmässige Lettenabtrag, welcher gemäss dem Etappierungsplan in elf Etappen erfolgt. «Im nächsten Jahr wird der Zyklus des Lettenabtrags abgeschlossen und kann danach von Neuem beginnen», erklärt Roland Wälter an seiner letzten Delegiertenversammlung im Rinova in Rebstein.
Abschluss besser als budgetiert
An der Versammlung durfte der scheidende Präsident auf ein intensives, aber positives Jahr zurückblicken. Das Hochwasserschutzprojekt bei den Drei Brücken hat einen weiteren Meilenstein erreicht. Aktuell finden die letzten Einspracheverhandlungen statt. Nicht nur was das Hochwasserschutzprojekt betrifft, darf Roland Wälter auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, sondern auch bezüglich Finanzen. Bei einem Gesamtaufwand von gut 1,03 Millionen Franken und einem budgetierten Eigenkapitalabbau von knapp 270’000 Franken, schloss die Rechnung mit einem Eigenkapitalabbau von lediglich rund 74’000 Franken wesentlich besser ab als angenommen. Für das laufende Jahr wird mit einem Gesamtaufwand von 1,23 Franken gerechnet. Diesem steht ein erwarteter Gesamtertrag von 966’000 Franken gegenüber.
Ein Thema, welches den Zweckverband jedes Jahr beschäftigt, ist die Neophytenbekämpfung. Im vergangenen Jahr standen insgesamt 130 Schülerinnen und Schüler der Oberstufen Oberriet und Montlingen bei der Bekämpfung von Neophyten im Einsatz. Vorwiegend wurde das Berufskraut entfernt. Künftig sollen auch Bewohnende des Bundesasylzentrums in Altstätten bei der Bekämpfung der Neophyten eingesetzt werden. Eine entsprechende Vereinbarung wurde letzten Herbst unterzeichnet.
Führung bleibt in Diepoldsauer Händen
Die Nachfolge von Roland Wälter tritt Ralph Lehner an. Er wurde von den Delegierten einstimmig zum Präsidenten des Zweckverbands gewählt. Damit bleibt das Präsidentenamt zumindest bis zum Abschluss der Legislaturperiode 2021 bis 2024 in Diepoldsauer Händen. Roland Wälter seinerseits unterstützt den Zweckverband in den nächsten Monaten noch im Mandatsverhältnis bei der Behandlung der Einsprachen beim Hochwasserschutzprojekt. «Ich bin dankbar, dass ich in dieser Zeit von seinem über Jahre angeeigneten Fachwissen profitieren und auf sein Engagement zurückgreifen darf», freut sich Ralph Lehner über die Unterstützung. In den Abschiedsworten dankte Roland Wälter einerseits seinen Vorstandskolleginnen und -kollegen der vergangenen Jahre, dem Geschäftsführer und den zahlreichen Partnern sowie andererseits den Delegierten der Gemeinden für die stets konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit.
Bildlegende: An der Delegiertenversammlung des Zweckverbands Rheintaler Binnenkanal im Rinova in Rebstein: Geschäftsführer Sascha Weder (v.l.), der scheidende Präsident Roland Wälter sowie sein Nachfolger Ralph Lehner freuen sich über die einstimmige Genehmigung aller Anträge. Foto: radi